Wir blicken mit Freude auf ein sehr schönes und emotionales Jahr 2017 zurück!

10 Jahre Frettertal! Ein wirklich großes Ereignis, das wir gebührend zusammen gefeiert haben!

Wir genießen die Zeit zwischen den Feiertagen und freuen uns auf alles was das Jahr 2018 für uns bereit hält.

In diesem Sinne wünschen wir Euch allen von Herzen ein paar schöne und erholsame Feiertage und ein Frohes Neues Jahr!

Ute und Christian

PS: Hier noch einmal unsere Weihnachtsgeschichte von der Weihnachtsfeier 😉

Weihnachten im Stall

„In Island gibt es sage und schreibe 13 Weihnachtsmänner. Na, ja – Weihnachtsmänner – eigentlich sind es 13 Trolle. Ihre Mutter ist die jahrhundertalte Trollfrau Grýla. Und die lässt ihre 13 Söhne so gut wie nie aus der  Trollhöhle. Außer im Dezember, wenn es draußen so richtig kalt wird und der Schnee fällt wird Grýlas Herz  kurz ein wenig weich und dann lässt sie ihre 13 Söhne, einen nach dem anderen, vom Hochland hinunter in die Stadt wandern. Das ist zwar ein ziemlich weiter und beschwerlicher Weg für die Jungs, aber sie freuen sich so unheimlich darauf, endlich aus der Höhle zu kommen und auf Menschen zu treffen, dass sie dafür nur allzu gerne alle Strapazen in Kauf nehmen.

Mit ihrer Mutter haben die 13 Brüder nicht gerade das große Los gezogen. Grýla ist nämlich eine echte Rabenmutter. Sie ist fast immer schlecht gelaunt, nörgelt an allem rum und ist wohl die schlechteste Köchin weit und breit. In der Wohnung herrscht ein heilloses Durcheinander. Was Grýla aber am meisten ärgert, ist das Geschnarche ihres Trollmanns Leppalúdi. Man o man, ist der Mann faul! Eigentlich schläft er die ganze Zeit. Auf jeden Fall ist er Grýla keine Hilfe im Haushalt. Na ja, auch er ist ja schließlich ein uralter Troll.

Trolle kommen wenn dunkel ist nach draußen, sonst werden sie zu Stein. Das ist aber im Dezember im Sauerland, und vor allem auf Island, kein Problem. Schließlich scheint die Sonne nur ein paar wenige Stunden.

Die Kinder in Island legen an jedem der 13 Abende ihre Schuhe auf den Fenstersims und hoffen, dass ihnen der Weihnachtsmann, der an diesem Tag in die Stadt darf, etwas mitbringt. Aber Vorsicht!  War man nicht wirklich artig, kann es sein, das man in seinem Schuh nur eine alte Kartoffel findet. Da hilft es schon, wenn man neben seine Schuhe eine Kleinigkeit zu Knabbern hinstellt. Schließlich hatten die Weihnachtsmänner einen weiten Weg.

Natürlich haben die 13 Brüder auch alle Namen.

Am 12.12. kommt Stekkjarstaur und dann geht das bis zum 24. immer der Reihe nach:

13wm Kopie

 

 

 

 

 

 

…. Und so bereiten sich die Menschen in Island auf Weihnachten vor!“, schloß Sörli seinen Bericht. Er musste es ja wissen, schließlich war er ja in Island geboren. Die anderen Pferde im Stall hatten ganz gespannt gelauscht und sogar das Kauen darüber kurz eingestellt. „Tolle Geschichte!“, grummelte Högni und widmete sich wieder der frisch duftenen Heulage vor ihm. „Auch etwas unheimlich!“, gab Geysir zu bedenken und um sicher zu gehen, dass nicht irgendein Troll draußen sein Unwesen trieb, rannte er durch den Flattervorhang auf den Auslauf um nach dem Rechten zu sehen. „ Der macht immer eine Stress“, schnaubte Hrellir leicht genervt, denn er musste Fanni unsanft zur Seite schupsen, damit Geysir in seiner Eile auch an ihm vorbei passte. „Aber sagt mal, wie läuft das diese Jahr bei uns? Ist nicht bald auch bei uns wieder sie Weihnachtsfeier, an der sich alle unsere Menschen im Stall treffen und zusammen mit uns die Weihnachtszeit feiern!?“, fragte Columbus und schnufte ein paar Grassamen davon, die ihn in den Nüstern kitzelten. „Ja, nächste Woche ist es wieder so weit.“, antwortete Hjarrandi. Als Dienstältester war er der erfahrenste von allen und feierte bereits zum 11. Mal das besinnliche Fest auf dem Islandpferdehof Frettertal. „Wer wohl dieses Jahr den Weihnachtsmann tragen darf?“, überlegte Fjölnir. Jeder der plüschigen Vierbeiner hing jetzt seinen Gedanken nach, während sie in Ruhe ihr Abendessen verspeisten. „Die Luft ist rein!“, polterte Geysir durch den Vorhang und begann neben Rökkvi wieder zu fressen. Ein lautes Quietschen und Rumpeln ertönte aus dem Stutenstall, worauf Rökkvi und Geysir aufschreckten und sich dichter zusammen drängelten. Fanni seufzte: „Von den Stuten wird es bestimmt keiner. Der Weihnachtsmann will sicher nicht auf so einer Zicke reiten!“ Hrellir musste kichern und verschluckte sich dabei fasst an einem langen Halm. „Wahrscheinlich wird es der, der am schönsten tölten kann oder vielleicht der am bravsten diese Woche seine Runden dreht.“, grunzte Columbus mit vollem Maul. „Na dann müssen wir uns alle aber besonders anstrengen diese Woche!“, schmatzte Högni in die Runde.

Am nächsten Morgen ging alles seinen gewohnten Gang. Zur Abwechslung schien endlich mal die Sonne und es herrschten angenehme 3° über Null. Wohlfühlwetter für die bunte Islandpferdeherde.

Die Pferde dösten vor sich hin und verdauten ihr Frühstück.

Am Nachmittag kamen die Reitschüler. „Also Jungs! Bestes Benehmen! Denn wir wollen doch alle den Job als Weihnachtspony!“, mahnte Hjarrandi seine Jungs und diese spitzten die Ohren und setzten eine wichtige Miene auf.

Fjölnir wurde als erster aus dem Stall geführt und angebunden. Gewissenhaft überprüfte er, ob der Knoten auch gut geknüpft worden war. Denn ein motiviertes Schulpferd bringt seinen Reitschülern ja auch vom Boden aus so allerlei bei. „ Hey hör auf damit!“, war das einzige was er sich dafür einhandelte, dabei war der Knoten komplett falsch und er hatte ihn in Null-Komma-Nichts entwirrt. Geduldig ließ er sich von Christian erneut anbinden. Der konnte den Knoten, das brauchte nicht geprüft werden. Zufrieden mit sich wartete Fjölnir auf seine Putzeinheit. Musste sich das Reitschulkind doch noch einmal einer Unterweisung im Pferdeanbinden unterziehen. Stolz wie hilfreich er sich benommen hatte, machte er sich große Hoffnung auf den Weihnachtsponyjob. Auf dem Weg zur Reithalle konnte allerdings nicht widerstehen und knabberte an dem Haselnussstrauch an dem sie vorbei mussten. Sein kleines Reitermädchen wankte vor ihm her und stolperte fast. Die perfekte Gelegenheit um nach dem  Ast zu schnappen. Er zog seinen Reiter einfach mit sich und biss genüsslich in den Busch. „Hey! Weitergehen!“, schupste Hjarrandi hinter ihm. Ute kam zur Hilfe und  Fjölnir schloss sich der Gruppe fröhlich kauend wieder an. Die weiteren Stunden verliefen ohne Zwischenfälle und am Abend standen wieder alle zufrieden zusammen und verspeisten ihr Abendessen.

„Was macht ein gutes, braves Schhulpferd eigentlich?“, wollte Fjölnir wissen, hatte er doch bemerkt, dass es scheinbar nicht besonders gut ankam, wenn er versuchte seinen Reitern etwas beizubringen. Nach einer Weile antwortete Hjarrandi: „Ein gutes Schulpferd denkt gut mit, ist immer höflich und geduldig und hilft dem Reitlehrer während der Reitstunde, dass die Schüler ihre Angst verlieren, ihr Gleichgewicht auf dem Pferderücken finden und Begeisterung, Liebe, Fürsorge und Freude an uns Pferden gewinnen.“ Ah ha! Alle dachten darüber nach, auch die Privatpferde. Sie waren immerhin eine Familie, egal wer welchen Job ausübte. Und alle wollten ihren Platz haben und dazu beitragen, dass es eine schöne Weihnachtszeit für alle werden sollte. Vielleicht, wenn alles gut lief, würden es die Trolle auch zu ihnen schaffen. Immerhin waren sie doch auch alle echte Isländer. Und weil es nur etwas für brave Kinder gab, galt das bestimmt auch für brave Islandpferde. Kartoffeln mochte nämlich auch keiner von ihnen.

Kurz um – alle strengten sich an. Es klappte alles prima! Ute und Christian waren sehr zufrieden und die Reitstunden machten allen riesen Spaß. Vor allem Hjarrandi profitierte davon, dass sich alle so viel Mühe gaben, denn musste er doch sonst immer aushelfen, sobald einer aus der Reihe tanzte, so konnte er sich richtig ausruhen und musste nur ganz wenige Stunden mit den Reitschülern arbeiten.

„Morgen ist es so weit! Dann ist die Weihnachtsfeier und einer von uns darf den Weihnachtsmann tragen.“, freute sich Fjölnir.

Am nächsten Morgen wurde der Stall wie immer ordentlich gemistet und der große Weihnachtsbaum in der Stallgasse aufgestellt. Alles wurde festlich geschmückt und im Stall dudelte leise Weihnachtsmusik. Langsam aber sicher füllte sich der Stall. Es roch mittlerweile seltsam überall und vor allem vor Sörlis Box stiegen seltsam duftende Wölkchen aus großen Töpfen auf.

„Wow! Darüber würden sich die Weihnachtstrolle bestimmt freuen. Ich glaube die stehen auf all das Menschenzeug.“, blubberte Sörli seiner Boxennachbarin Freya zu. Kim, einer seiner Lieblingsmenschen, hatte sich zu ihm reingeschlichen und damit angefangen ihn zu putzen. Oh klasse, er würde wohl mit dabei sein, wenn der Weihnachtsmann mit den Geschenken einritt.

Und in der großen Wallachbox – Na? Wer wurde dort für den großen Auftritt schick gemacht? Es war der gute alte Hjarrandi. Er hatte sich die ganze Woche so gut ausruhen können, dass er nun fit war für ein paar flotte Runden im Tölt mit Weihnachtsmann und seinem Gehilfen. Und so flogen er und Sörli im einsetzenden Schneegestöber um die Ovalbahn!

Und dann das Beste war, alle anderen gönnten ihm diese Ehre. Schließlich hatten ja alle etwas dazu beigetragen, dass Hjarrandi so entlastet werden konnte und jetzt fit genug war. Und so bestaunten sie die kleine Weihnachtsshow von ihrem Auslauf aus und genossen später alle zusammen eine extra Portion Möhren als Weihnachtsschmaus.

Ob die Trolle auch da waren? Tja, nur wer daran glaubt, kann sie sehen. Und der erste kommt ja auch erst  am 12. Dezember!

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